„Hab dich, hab dich!“, ruft ihr der Junge zu, als sie seine Hand auf ihrer Schulter spürt. Gefangen. Nun ist sie dran. Der Junge mit der zerschlissenen Jeanshose und den Pausbäckchen läuft schnell davon. Sie weiß, dass sie ihn nicht mehr erwischen wird. Wo sind die anderen? Bestimmt hinterm Haus, oder hinter einem der Apfelbäume. Sie läuft los. Die Sonne scheint ihr ins Gesicht, ihre blonden locken leuchten im Licht und ihr Kleidchen ist heute besonders bunt. Sie hat heute Geburtstag.
Ich kann mich noch ganz klar an diese Momente erinnern. An diese unbeschwerte Zeit. Kindheit. Man hat Spiele gespielt, Berge von Geschenken ausgepackt und wundervolle Stunden mit Freunden verbracht. Danach wurde Kuchen gegessen, gesungen und ganz viel gekichert und gelacht. Wie sehr wünsch ich mir diese Geburtstage zurück. Einmal nur wieder einen bunten Zuckersüßen Kuchen. Einmal wieder Geschenke, die wirklich von Herzen kommen. Einmal wieder spielen, lachen und Seifenblasen pusten. Einmal wieder von Papptellern mit Prinzessinnen essen und Krönchen aufsetzen. Einmal wieder im Konfettirausch besungen werden und Kindersekt trinken. Doch das alles scheint zu viel verlangt. Von all den Menschen um einen rum.
„Du bist ja schließlich kein Kind mehr.“ – Aber wenn ich doch so gerne noch eines wäre. Vor allem an meinem Geburtstag.
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