Während die meisten die bisherigen verlängerten Wochenenden dazu genutzt haben, Sonne zu tanken oder auf Urlaub zu fahren, haben P. und ich die Wochenenden im Juni dazu genutzt, die gesamte Wohnung auf den Kopf zu stellen und auszumisten. Und es war die beste Entscheidung überhaupt, denn man glaubt gar nicht, wie viel Zeug sich in ein paar Jahren so ansammelt. Dinge, die man vor Jahren gekauft hat, die aber so gar nicht mehr dem eigenen Geschmack entsprechen. Dinge, die irgendwann mal Trend waren oder die man irgendwann mal geschenkt bekommen hat und einem eigentlich noch nie so wirklich gefallen haben. Dinge, die man vielleicht ein einziges Mal benutzt hat, weil man sie in Wirklichkeit gar nicht braucht. Dinge, die man in zehnfacher Ausführung hat, obwohl man eh immer dieselben drei davon benutzt. Kurzum: Viel zu viel überflüssiges Zeug.
Und weil dieses ganze Zeug mir persönlich schon seit Monaten einfach nur auf die Nerven geht, musste es weg. Zum Thema Ausmisten und Decluttering gibt es bereits unzählige YouTube-Videos, Blogbeiträge, Challenges und sogar Bücher. Die KonMari-Methode von Marie Kondō kennt mittlerweile jeder. Aber jeder ist anders und für mich hat vieles nicht funktioniert. Daher hier meine persönlichen Tipps. Vielleicht funktionieren sie ja auch für den ein oder anderen von euch!
- Macht keine Wissenschaft daraus. Man muss keine Bücher lesen, keine Methode lernen und sich keine Challenges aufbürden. Bei mir haben all diese Dinge eher dazu geführt, dass ich erst gar nicht wusste, wo ich anfangen soll und auch recht schnell den Spaß daran verloren habe. Und das ist nicht gut. Ausmisten ist Ausmisten – jeder kann’s.
- Zeit nehmen. Ausmisten dauert einfach seine Zeit und genau diese Zeit muss man sich auch dafür nehmen. Man muss nicht alles an einem Tag machen oder innerhalb eines Wochenendes die ganze Wohnung fertig haben. Man sollte sich einfach die Zeit nehmen, die man dafür braucht. Die ist bei dem einen kürzer, bei dem anderen länger. Bei uns hat es drei Tage gedauert. Wichtig ist nur, dass man sich bewusst hinsetzt und sich die Zeit nimmt.
- Gemeinsam statt einsam. Wohnt man mit einer anderen Person zusammen, sollte man auch gemeinsam ausmisten. Es macht viel mehr Spaß und man motiviert sich gegenseitig, los zu lassen und weiter zu machen.
- Stück für Stück. Die einen misten nach Kategorien, die anderen nach Räumen aus. Jeder ist anders und man soll es einfach so machen, wie’s es sich gerade richtig anfühlt.
- Macht es dich glücklich? Die Frage, die man sich laut Marie Kondō IMMER stellen muss. Ich bin ja kein besonders großer Fan davon, aber bei persönlichen Gegenständen finde ich die Fragestellung gar nicht so schlecht. Manchmal hängt man nämlich an Dingen, die negative Gefühle und Emotionen hervorrufen und einen ganz klar nicht glücklich machen. Mein Tipp: Weg damit!
- Brauchst du das wirklich? Die viel wichtigere Frage, die ich mir beim Ausmisten jedes Mal gestellt habe, ist, ob man das Ding, das da gerade vor einem liegt, eigentlich wirklich braucht. In den meisten Fällen lautet die Antwort nämlich nein. Vieles hat man schon seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt oder hat man in fünffacher Ausführung, obwohl eine davon reichen würde. Das muss nicht sein.
- Alles hat einen Platz. Das Wichtigste beim Ausmisten ist, den Sachen, die man behält, auch direkt einen neuen Platz zu geben. So weiß man später ganz genau, was wo hingehört und verliert nicht wieder so schnell den Überblick.
- Limitierung als etwas positives sehen. Ich bin zwar noch ganz weit weg davon, mich Minimalist zu nennen, aber ich bin Fan davon, wirklich nur das zu besitzen, das man braucht und auch verwendet. Niemand braucht 20 Handtücher, 10 Bettwäschen und 30 Tassen, außer man ist eine Großfamilie. Gerade bei Heimtextilien und Küchengeschirr kann man getrost rigoros ausmisten. Danach besitzt man eben nur noch die 5 Teile, die einem wirklich gefallen und die man auch vorher schon immer verwendet hat.
- Spenden statt Wegwerfen. Zirka 90% der Sachen, die wir ausgemistet haben, waren noch in einem guten Zustand, haben aber einfach nicht mehr unserem Geschmack entsprochen oder wurden nie von uns verwendet. Daher haben wir alles, was ging, gespendet. So hat jemand anderer noch Freude daran!
- Ein Teil kommt, ein anderes geht! Dadurch mistet man laufend aus und lasst es erst gar nicht dazu kommen, dass sich zu viel von etwas anhäuft. Seit wir ausgemistet haben, sind schon wieder ein paar Monate vergangen. Auch wenn wir prinzipiell nicht viel kaufen, haben wir uns dann doch einen neuen Teller und zwei neue Geschirrtücher gegönnt. Dafür mussten dann aber andere, alte Geschirrtücher gehen. Und das ist auch vollkommen okay so.
- Aus alt mach neu. Upcycling ist super und gerade beim Ausmisten entdeckt man viele Dinge, die man so vielleicht nicht mehr braucht oder einem nicht mehr gefallen, die man aber irgendwie ummodeln oder anders verwenden kann. Stoffe lassen sich beispielsweise umfärben, Möbel umstreichen, alte Geschirrtücher als Putzfetzen verwenden und aus manchen Dingen kann man auch etwas ganz Neues machen. Man muss nur ein bisschen kreativ sein.
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Ausmisten! Falls ihr noch weitere Tipps & Tricks zum Thema habt, hinterlasst sie mir doch gerne in den Kommentaren!
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