Wallis Bird ist eine irische Musikerin, mit einer einzigartigen Gitarrentechnik. Als Kind wurden ihr alle fünf Finger der linken Hand abgetrennt, vier konnten angenäht werden der kleine Finger fehlt. Doch ihre Liebe zur Musik konnte dadurch nicht gebrochen werden. Sie spielt eine Rechtshändergitarre seitenverkehrt, ohne die Saiten umzuspannen. Im Laufe ihres Studiums kam Wallis auch nach Deutschland wo sie ihre erste Platte „Spoons“ aufnahm. Mit ihrer Platte und einem Depeche Mode Cover machte sie auf sich Aufmerksam.
Experimentell und vielseitig
Nun folgt ihr zweites Album „New Boots“. Wenn man den Titel liest, denkt man im ersten Moment an etwas neues. Doch das Album gleicht sehr dem Vorgänger, was nicht unbedingt schlecht ist. Schließlich hat sich „Spoons“ doch auch bewährt. Lieder wie “To my Bones“ gehen mit Textzeilen wie „We’re kissing the lips of strangers, we’re hugging whoever next we meet, oh life, I love you to my bones” ins Ohr. Der Rhythmus ist meist einfach gehalten und animiert zum Mitklatschen und tanzen. Die Musik ist vielfältig, von Folk Elementen in „Meal of Convenience“ bis hin zu jazzig angehauchten, schnellen Nummern („Travelling Bird“), über leichte Balladen („Made of Sugar“) die berühren. Erwähnenswert ist vor allem „When we kissed, the world fell in Love!“, das experimentell und unkonventionell daher kommt und bei dem man nicht still sitzen bleiben kann. Die Texte berühren und bringen einen zum Schmunzeln. Jedes Lied klingt ein bisschen anders, dennoch geht das poppige nicht verloren, dass die Menge zum Mitsingen bringt. Sie besingt das alltägliche Leben, Liebe aber auch die Städte und die Welt. Nicht zu vergessen sind jedoch auch die Menschen die neben Wallis Bird auf der Bühne und im Studio stehen. Durch sie werden die vielen verschiedenen Klänge und Gesänge erst möglich.
Was die neue Platte erst auszeichnet sind die fünf Live-Nummern am Ende. Dadurch bekommt der Hörer erst ein Gefühl für Wallis Bird und ihre Musik. Man hört die Menge toben, klatschen und singen. Denn Konzerte von Wallis sind meist keine schnöden Indie-Konzerte, sondern Partys. Zumindest versucht die 28-jährige Sängerin immer wieder das Publikum zu animieren. Dies merkt man auch an den Live-Aufnahmen. Ein Album zu dem man tanzen und singen kann, und bei dem bestimmt für jeden etwas dabei ist. Gute Laune macht es mit Sicherheit.
(7/10)
Homepage: http://www.wallisbird.com/
Wallis Bird-To my Bones
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