Musik & Konzerte

Gefühlsausbrüche des lieben Matt

19. August 2010
Fanfarlo

Die Arena Wien ludt gestern (18. August 2010) zum Open Air Konzert von The National und 3 Supports ein. Gott sei Dank ohne Regen, dafür mit fraglichen Vorbands und einem gefühlvollen Matt Berninger.

Gähn!
Einlass war bereits um 17 Uhr, die erste Band fing um ca. 18 Uhr zu spielen an:
The Kissaway Trail sind eine fünfköpfige Indie Rock-Band aus Dänemark. Klingt nicht nur langweilig und 0815 mäßig, sondern ist es auch. Die Band schrammelte einfach irgendwas daher, ohne Rhymthmus oder neuen Idee, vieles schon gehört, viele schon zu oft gehört, und dann auch noch in schlechter Qualität. Junge Burschen, die wohl nach ein paar Bier beschlossen haben Musik zu machen, ohne einer Vorstellung davon, was das bedeutet.

The Kissaway Trail

I like Boy&Girl Bands
Deutlich mehr von Musik verstanden da schon Fanfarlo, die viel mit verschiedenen Instrumenten experimentierten und diese auch einzusetzen wussten. Refrains und Passagen die in den Köpfen hängen bleiben, starke Trompetenklänge, die eine gewisse Athmosphäre erzeugen und einen nicht mehr los lassen. Die Musik ist experimentell und erfinderisch. So wechseln sich Electrobeats mit Violinenklängen ab. Langweilig wird es einem beim zuhören nicht. Manche gute Passagen hören sich in den verschiedenen Liedern jedoch sehr ähnlich an, was nicht stört. Der Gesang passt zur Musik: Experimentell, es singen Amos und Cathy. Schöner, ruhiger Gesang wechselt sich mit Schreien ab. Eine rotzige, junge londoner Band, die man hören und kennen sollte.

Fanfarlo

Country Road
The Low Anthem, eine Folk Rock Band kann man schon eher aus seiner Zu-hören-Liste streichen. Klassische Folk, Country Musik, mit schweren Acoustik Gitarrenklängen und tristen Melodien. Ein bisschen wir Johnny Cash, nur nicht ganz so gut, leider. Aber es mag vielleicht auch daran liegen, dass ich nicht so gerne Folk oder Country höre.
Dennoch zerstörte die Band die gute Laune für die Hauptband.

The National

„Keine Sorge, es wird alles wieder gut“
Nichts desto trotz fingen The National pünktlich zu spielen an. Sänger Matt Berninger im Anzug und auch die anderen Mitglieder in dunkler schicker Kleidung, eher untypisch für Indie Musiker. Genau so untypisch auch der Auftritt von Berninger, der sich in die Lieder hineinsteigerte, als würde er gerade das durchleben wovon er singt. Er ging von rechts nach links, ballte seine Hände zu Fäusten, fiel auf den Boden und warf das Mikro um. Gefühlsausbrüche. Jede Geste voller Emotionen. Dennoch schaffte er es zwischen den Liedern mit dem Publikum zu sprechen und dabei charmant zu sein. Im Publikum wurde ein Plakat mit einem Liedwunsch hochgehalten, Berninger wollte es zunächst nicht spielen, da es nicht geplant war und da er physisch nicht darauf vorbereitet sei, seine Bandkollegen witzelten, dass er psychisch nicht darauf vorbereitet wäre. Daraufhin spielt die Band das Lied, einfach so, ganz spontan. Nett. Dennoch möchte man die ganze Zeit am Liebsten auf die Bühne springen und den lieben Matt in die Arme nehmen, um ihm sagen zu können, dass alles wieder gut wird.
Ein gefühlvolles Konzert, mit Charme, Witz und einem durchs Publikum wandernden Matt Berninger.

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