Cheana hat heute dazu aufgerufen, kleine Make-up Geschichten aus dem eigenen Leben zu erzählen. Und da habe ich mich natürlich gefragt: Wie hat das bei mir angefangen? Was waren meine schlimmsten Schmink-Katastrophen?
Vom Unverständnis zur Gothic-Queen
„Mama, warum schmierst du dir das ins Gesicht? Deine Lippen sehen jetzt ganz komisch aus.“ Als Kind habe ich mich immer gefragt, wozu das gut sein soll. Diese unnatürlichen, glitzernden Farben. Meine Mutter hat sich nie geschminkt. Nur zu gewissen Anlässen hat sie Lippenstift und etwas Puder aufgetragen. Ich fand das immer seltsam. Als Teenager begann für mich, wie für so viele andere auch, die Zeit der Rebellion. Bei mir manifestierte sich diese in stark geschminkten Augen und ausgefallener Kleidung, die natürlich auf meinen damaligen Musikgeschmack zurückzuführen war: Metal und Gothic. Dies kann auch als kulturelle Akzentsetzung gesehen werden. Ich sehe es heute eher als eine Phase, die ich nun gott sei Dank hinter mir habe. Die dicken Kajalstriche unter und über den Augen und die schlecht geschminkten Smokey Eyes waren schon gruselig. Gepaart mit Korsage, Nietengürtel, DocMartens und schwarzen Fingernägeln sah ich wohl wirklich ein bisschen zum Fürchten aus. Doch ich fand’s schick. Und ich muss gestehen, DocMartens und schwarze Fingernägel trage ich auch heute noch gerne.
Schwarz und schwärzer
Schminkvorbilder gab es damals keine, zumindest keine weiblichen. Waren doch die Bandmitglieder, die ich anhimmelte, männlich und ebenfalls schlecht mit Kajal geschminkt. Jaja. Die verwendeten Utensilien damals waren allesamt von Bipas billigsten Marken: Kajal, flüssiger Eyeliner, Mascara, roter Lippenstift, Puder. Fertig. Eine überschaubare Sammlung. Für mich war Schminke etwas um mich zu verstecken. Daher schminkte ich mich gerne extrem, auch mit Theaterschminke. Irgendwann begann ich mir Sterne neben die Augen zu malen, mit flüssigem Eyeliner, à la Kat von D, die mit 16 Jahren zu meinem persönlichen Stylingvorbild wurde. Irgendwann dachten wirklich alle, diese Sterne wären tattoowiert. Waren sie aber nicht.
Heute setze ich auf natürliches Aussehen. Etwas Make-up, Mascara und Rouge. Das war’s. Ich muss mich nicht mehr hinter schwarzem Kajal und roten Lippen verstecken. Und es ist schön, das erkannt zu haben.
1 Comment
Schön dass du dir die Mühe gemacht hast deine kleine Geschichte niederzuschreiben – echt interessant wie man sich doch im Lauf der Zeit verändert 🙂
lg
Cheana