Wie bereits angekündigt, spielte gestern Joan as Police Woman im Wiener WUK. Als Vorband brachte sie einen alten Freund, nämlich Scott McCloud, Sänger und Gitarrist der hierzulande eher unbekannten Band Paramount Styles, mit.
Scott McCloud von Paramount Styles
Melancholischer Grunge
Paramount Styles ist eine Alternative Rock Band aus New York. Ihre Herkunft besingen sie auch in der Ballade „Come to New York“ in der es heißt: „It was a real cool time!“ Trotz der grungigen Klänge wirken die Wiederholungen der melancholischen Zeilen etwas düster. Was womöglich auch am Cello liegt. So hallt einem das mehr gesprochene als gesungene „I’ll ask you once again“ im Ohr wider. Die laute Rockmusik wechselt sich mit langsamen Balladen ab.
Die Cello-Klänge werten den Grunge-Sound auf
Joan im weißen Overall
Joan Wasser betritt die Bühne in einem engen weißen Overall mit Reißverschlüssen und Glitzer-Applikationen an der Seite. Dazu passend glitzernde Plateau-Schuhe, in denen die meisten von uns keinen Schritt gehen könnten. Doch Joan kann mit diesen nicht nur gehen, sondern ein ganzes Konzert spielen, und das besser als gedacht. Sie wechselt zwischen Keyboard und Gitarre. Ihre Stimme ist laut und gewaltig. Was sich bereits in ihrem Lied „Nervous“ zeigt, welches nicht nur ihre neue Platte „The Deep Field“ einleitet, sondern das Konzert eröffnet und abschließt. In diesem heißt es:
I want you to fall in love with me
Can’t tell you what’s come undone in me
I just want your love
I want it now
I want your face inside of my mind
Joan As Police Woman, trotz Hitze kein Alice Cooper-Double
Keyboarder Rob Gentry (Edited: NOT Tyler Wood)
Publikum: „Klangfarbe“ Joan: „Ah, Grandfather“
Joan As Police Woman spielen fast ausschließlich Lieder der neuen Platte und halten sich auch stark an deren Reihenfolge. Es folgt „The Magic“ und „Flash“. Joan tanzt und bewegt sich zur Musik, trotz der Hitze. Lächelnd meint sie, dass wir ihr sagen sollen, wenn sie wie Alice Cooper aussieht. Er sehe zwar gut mit diesem Look aus, ihr stehe er aber weniger. Immer wieder macht sie auf ihre beiden Bandkollegen aufmerksam und schwätzt mit ihnen. Sympathisch und amüsant. Das Lied „Save me“ wird dem Musikhaus Klangfarbe gewidmet: „Because they need saving. And relaxing and lounging.“ Da Joan „Klangfarbe“ nicht aussprechen kann, wird daraus gleich mal „grandfather“. Joan hat Humor und man merkt, wie sie sich auf ihre Musik konzentriert und sich auch in die einzelnen Songs reinsteigert. Ruhigere Töne schlägt sie auch bei „I Was Everyone“ an, in dem es heißt: „Girl, you are the chosen one, you make history.“
Ihr neues Album „The Deep Field“ ist ein sehr privates und positives Album. Die private Joan kommt zwischen den Liedern etwas zum Vorschein. Indem sie Witze macht und anstatt sich selbst das Team um sie herum in den Vordergrund stellt. Trotz der etwas kurzen Spieldauer mit nur einem Lied („Say Yes“) als Zugabe verlässt man das Konzert mit einem positiven Gefühl. Denn live hat Joan überzeugt, nicht nur mit ihren Schuhen, sondern vor allem mit ihrer sympathischen Art und ihrem unglaublichen Gefühl in der Stimme.
Ein Handtuch gegen den Schweiß
Eine Verbeugung für das Publikum
Wer kennt Joan As Police Woman und hat sie schon live gesehen? Gefällt’s?
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7 Comments
hei war ein super „heißes“ Konzert! und toller blog nebenbei.
Ich hab auch gerade angefangen zu schreiben schau doch mal bei mir vorbei: http://www.pickspot.eu/
Danke Gerhard. Ja, leider war sehr heiß im WUK, und das obwohl davor gut durchgelüftet wurde. Ich denke das liegt einfach am Raum selbst. Wäre aber sicher angenehm, wenn man sich da etwas einfallen lassen würde. LG.
Natürlich kenne ich Joan 😉 Und hab sie auch schon live gesehen: letztes Jahr in der Szenewien.
Leider diesmal nicht live dabei im WUK wegen des Konzertes von BB King am selben Tag.
Ihr neuestes Album gefällt mir ganz besonders gut.
Nicht zu verachten aber auch die ältere Nummer „I Defy“, im Original gespielt mit Antony Hegarty („Antony & The Johnsons).
Aber schlimm, dass das WUK scheinbar noch immer nicht sein Belüftungsproblem im großen Saal in den Griff bekommen hat.
Diese Hitze ist ja schon für die Zuseher schlimm, dann erst für die Künstler oben auf der Bühne.
Guter Konzertbericht und nette Fotos.
(Die Stiefletten, die Joan damals in der Szene anhatte, waren auch special 😉
Gerne doch. Ja die Schuhe waren echt der Hammer. @Vanessa, sie kommen bestimmt mal wieder nach Österreich. Ich hoffe es zumindest (;
Thx for your correction, Lies. I wasn’t sure and google didn’t help. I corrected it. (:
Joan ist einfach wahnsinnig atemberaubend….
NEID!
Und die Schuhe erst….
Great review & pics!
1 thing: the keyboard player is NOT Tyler Wood, but Rob Gentry.
See http://robgentry.com/
Wie geil!! Beneidenswert! Hätt sie auch gern gesehen, leider verpasst :-/
Danke für die Eindrücke und Fotos.