Die Weihnachtszeit ist für mich die schönste Zeit im Jahr. Wir haben dieses Jahr, so wie alle drei Jahre, ganz ohne Familie zu zweit gefeiert. Dennoch habe ich es mir nicht nehmen lassen, ein Drei-Gänge-Menü für uns zu zaubern. Und ich muss sagen, es hat das perfekte Weihnachtsdinner von vor drei Jahren ganz klar getoppt. Als Vorspeise gab es Gemüsesuppe mit Grießnockerl, nach einem Rezept meiner Mama, als Hauptgang ein Zitronen-Thymian-Huhn aus dem Ofen mit Petersilerdäpfel und Kohlsprossen und Maroni, und als Nachtisch ein weihnachtliches Schichtdessert mit Spekulatius und Zimt-Äpfeln. Inklusive Bierbegleitung. Mhhhh!
Die Tischdeko
Eigentlich sollte Weihnachten dieses Jahr, wie bereits die letzten Male geschrieben, Schwarzweiß mit einem Hauch von Kupfer werden. In der Tischdeko ließ sich das irgendwie nicht so ganz umsetzen. Es wurde mehr Schwarzweiß mit einem Hauch von Gold und Mint. Auch schön. Wir haben alles ganz zurückhaltend und wenig weihnachtlich gehalten. Einzig der kleine Tannenstrauch mit Perlenschmuck sorgte für den weihnachtlichen Touch, aber mit Ausblick auf unseren wunderbaren Christbaum ist das auch gar nicht schlimm gewesen.
Mit dem Kochen habe ich bereits um 14 Uhr begonnen. Ich habe zunächst das Schichtdessert vorbereitet und in den Kühlschrank gestellt. Danach ging’s weiter mit der Suppe und den Grießnockerln und zum Schluss wurden die Erdäpfel und Kohlsprossen gekocht und das Huhn in den Ofen geschoben. So ein Drei-Gänge-Menü sollte nämlich auch gut durchgeplant und vorbereitet werden, da es sonst wenig Spaß macht zu Kochen und das sollte am Weihnachtstag wirklich nicht sein. Also früh genug anfangen und Dinge vorbereiten!
Gemüsesuppe mit Grießnockerln
Ihr braucht:
für die Suppe:
1 Zwiebel
6 Karotten (3 gelbe, 3 rote)
1 Stück Sellerie
1 Stück Lauch
Petersilie
1l Wasser
Salz und Pfeffer
Schnittlauch
Butter
für die Grießnockerl (6 Stück):
40g Butter
1 Ei
80g Grieß
Salz, Muskatnuss und Pfeffer
So geht’s:
Setzt zunächst die Suppe auf. Dafür das Suppengemüse schneiden. Die Zwiebeln in kleine Würfel schneiden, die Karotten in längliche Stifte, den Sellerie und den Lauch in Scheiben. Etwas Butter in einen Topf geben und die Zwiebeln darin glasig braten, anschließend das restliche Gemüse dazugeben und ebenfalls anbraten. Das Ganze anschließend mit einem Liter heißen Wasser ablöschen und etwas vor sich hinköcheln lassen. Zum Schluss mit Salz, Pfeffer und Petersilie würzen und mit etwas Schnittlauch servieren.
Für die Grießnockerl schlagt ihr zunächst die Butter mit dem Ei schaumig und lasst anschließend erst den Grieß einrieseln. Die Nockerl werden mit etwas Salz, Muskatnuss und Pfeffer gewürzt. Die Masse 15 Minuten stehen lassen. In der Zwischenzeit könnt ihr schon einmal Salzwasser aufkochen. Falls ihr euch wundert, dass die Grießmasse so wenig scheint: Daraus werden 6 große Grießnockerl, da die Nockerl im Wasser noch ordentlich aufgehen. Diese reichen locker für zwei bis drei Personen. Nach der Ruhezeit mit zwei Teelöffeln Grießnockerl ausstechen und in das wallende Salzwasser geben. Darin dann 5-6 Minuten köcheln lassen, eine Zahnstocherprobe machen und anschließend mit etwas kaltem Wasser abschrecken und noch ca. 20 Minuten ziehen lassen. Anschließend die fertigen Nockerl abschöpfen und gemeinsam mit der Gemüsesuppe servieren. Mahlzeit!
Zitronen-Thymian-Huhn aus dem Backofen, dazu Maroni-Kohlsprossen und Petersilerdäpfel
Ihr braucht:
1 Bio-Huhn im Ganzen (ca. 1 kg)
1½ Zitronen
mehrere Thymianzweige
5 Knoblauchzehen
Salz, Pfeffer
2-3 EL Butter
etwas Suppe
Kohlsprossen
1 Hand voll essfertiger Maroni
2 TL Zucker
Butter
Erdäpfel
Petersilie
Butter
So geht’s:
Das Huhn zunächst gut waschen und mit einer Küchenrolle trocken tupfen. Danach in eine Auflaufform geben und mit Salz und Pfeffer bestreichen. Wie ihr das Huhn nun würzt, ist eigentlich euch überlassen. Ich habe mich für Knoblauch, Zitrone und Thymian entschieden. Die Thymianzweige legt ihr auf, neben und in das Hühnchen gegeben. Den Knoblauch schälen und in Stücke schneiden und ebenfalls auf dem und im Huhn verteilen. Eine Zitrone in Scheiben schneiden, eine halbe auspressen. Die Zitronenscheiben verteilt ihr auf und im Huhn, während ihr den Zitronensaft gemeinsam mit der zerlassenen Butter über das Hühnchen gebt bzw. es damit einstreicht. In die Form gebt ihr noch etwas Suppe, damit das Huhn leicht darin schwimmt. Ein 1kg Huhn braucht mindestens 1 Stunde (wir hatten unser 1,3kg Huhn 1 Stunde und 20 Minuten im Ofen) im Ofen, auf mittlerer Stufe bei 220 Grad. Der Trick für eine knusprige Haut: Das Hühnchen regelmäßig mit dem eigenen Butter-Suppen-Saft übergießen. Kleiner Tipp: Wenn ihre eine große Form habt, könnt ihr zur Halbzeit noch Beilagen zum Mitgaren dazugeben, wie zum Beispiel Karotten, Erdäpfel oder anderes Wurzelgemüse.
Während das Huhn im Ofen vor sich hinbackt, könnt ihr die Beilagen vorbereiten. Bei uns gab es Petersilerdäpfel und Maroni-Kohlsprossen. Die Erdäpfel einfach ganz normal kochen und im Anschluss schälen. Die Kohlsprossen waschen, welke Blätter und den Stiel entfernen und am Stielansatz ein Kreuz einschneiden. Die Kohlsprossen in siedendes, leicht gezuckertes Wasser geben und darin dann für ca. 20 Minuten sieden lassen. Das Wasser sollte nicht kochen, da die Kohlsprossen sonst einen bitteren Geschmack bekommen. Der Zucker wirkt dem zusätzlich entgegen. Die weichen Kohlsprossen im Anschluss mit etwas Butter und Zucker in einer Pfanne karamellisieren. Essfertige Maroni kleinschneiden und dazugeben, alles kurz anbraten lassen und servieren. Die Erdäpfel könnt ihr direkt in derselben Pfanne mit etwas Butter anbraten und mit Petersilie verfeinern. Zum Schluss noch etwas salzen und ebenfalls servieren.
Ich habe noch nie zuvor Huhn gemacht, aber es hat wirklich großartig geklappt. Das Fleisch war saftig und ließ sich super vom Knochen lösen und zerteilen. Und die Haut war wirklich knusprig und richtig gut. Das Rezept ist also auf jeden Fall auch etwas für Anfänger oder Menschen, die nicht so gerne Fleisch kochen. Unsere Bier-Begleitung: St. Peter’s Golden Ale.
Weihnachtliches Schichtdessert
Ihr braucht:
500g Mascarpone
100g Topfen
Vanille
Saft einer Zitrone und etwas Abrieb
Saft einer halben Orange und etwas Abrieb
80g Zucker
2 Äpfel
1 TL Zimt
2 TL Zucker
Butter
100g Spekulatiuskekse
So geht’s:
Die Mascarpone und den Topfen miteinander vermischen und mit Vanille, Zitrone, Orange und etwas Zucker abschmecken. Da die Kekse und die Äpfel bereits eine eigene Süße mitbringen, solltet ihr die Creme nicht zu sehr süßen. Die Äpfel waschen, schälen, in kleine Stücke schneiden und mit Zimt, Butter und Zucker in einer Pfanne karamellisieren und weich kochen. Die Spekulatiuskekse einfach etwas in einer Schüssel zerbröseln. Da es sich um ein Schichtdessert handelt, braucht ihr auch passende Gläser, in die ihr euer Dessert schichten könnt. Zunächst kommt eine Schicht Creme, darauf dann die zerbröselten Kekse und die ausgekühlten Zimt-Äpfel, dann wieder Creme, Kekse und Äpfel. Fertig! Das Ganze für ein paar Stunden im Kühlschrank kalt stellen und bei Zimmertemperatur servieren. Unsere Bier-Empfehlung: Ein Porter. Wir hatten das Winterporter von der dänischen Brauerei Hornbeer, das aufgrund seiner Karmell-Note perfekt passt.
Bezugsquellen:
Suppenteller: Ikea | weißer Teller: Erbstück | Keksteller: Ikea. | Besteck: Berndorf | Salz- und Pfefferstreuer: Feine Dinge | Wassergläser: gefunden bei Marco Simonis | Kerzenständer und Kerzen: gefunden bei MQ Point | Servietten: H&M Home | Spitzendecke: Oma | Beilagenschüsseln: Depot | große Schüssel für das Huhn: Ikea | Dessertgläser: Wein & Co
So sah also unser Weihnachtsdinner dieses Jahr aus. Was kam bei euch auf den Tisch?
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