Wie schön Lissabon ist, habe ich euch bereits in meinem ersten Lissabon-Beitrag erzählt, und ein paar Sightseeing-Guides werden demnächst noch folgen. Doch Portugal hat noch so viel mehr zu bieten und von Lissabon aus lassen sich ein paar tolle Tagesausflüge organisieren. Ein Ausflug, den ihr unbedingt machen solltet, ist der nach Cascais und Cabo da Roca. Cascais ist eine kleine Küstenstadt westlich von Lissabon, die mit ihren wunderbaren Sandstränden vor allem im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel ist. Von Cascais aus kann man weiter nach Cabo da Roca fahren, dem westlichsten Punkt des europäischen Festlandes. Dort tummeln sich zwar unzählige Touristen, aber spaziert man erstmal die Klippen entlang, fühlt man sich als wäre man in einer anderen Welt, und das dann auch ziemlich alleine. Die Landschaft ist traumhaft schön und die Felsen atemberaubend! Etwas, das man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte.
Ausflug nach Cascais
Von Lissabon aus erreicht man Cascais ganz wunderbar mit dem Zug. Die Fahrt von Lissabon Cais do Sodré nach Cascais dauert zirka 40 Minuten und Hin- und Rückfahrt liegen preislich bei nicht einmal 5€ pro Person. Der Zug fährt zwar regelmäßig, es empfiehlt sich aber früh genug am Bahnhof zu sein, da die Schlangen bei den Ticketautomaten immer sehr lang sind. Das liegt unter anderem an den Automaten, die schon ein bisschen in die Jahre gekommen sind und manchmal mehrere Anläufe benötigen, bis sie einem ein Ticket ausspucken. Der Zug fährt die Küste entlang und man kommt bei einigen netten Stränden vorbei. Cascais ist ein kleines, unscheinbares Örtchen, an dem nicht so viel los ist. Wir sind den Strand entlang spaziert, haben einen Abstecher in die Altstadt gemacht, und uns das Citadel Art District angesehen, das bei unserem Besuch wie ausgestorben war. Cascais ist aber perfekt für alle, die einen Tag lang am Strand entspannen und ihre Ruhe haben wollen. Mittagessen kann man übrigens im House of Wonders (Largo da Misericordia 53, Cascais 2750-436). Das Lokal bietet wohl köstliches vegetarisches und veganes Essen an, sieht entzückend aus und hat außerdem eine tolle Dachterrasse, auf der man wunderbar speisen kann. Wir haben nur einen Blick in das Lokal geworfen und waren zu dem Zeitpunkt leider nicht hungrig.
Cabo da Roca
Von Cascais aus kann man dann direkt den Bus nach Cabo da Roca nehmen. Der Bus fährt gegenüber vom Bahnhof in der Tiefgarage eines Einkaufszentrums weg und die Busnummer lautet 403. Der Bus fährt regelmäßig und die Fahrt dauert zirka 30 Minuten und kostet pro Fahrt unter 5€. Die Fahrt führt über viele Hügel und schmale Straßen, und das mit einer Geschwindigkeit, die bestimmt nicht jeder Magen aushält. Wer sich das ersparen möchte, sollte sich selbst ein Auto mieten und hinfahren, so ist man dann auch flexibler bei der Rückfahrt und nicht auf die Busfahrzeiten angewiesen. Ist man erstmal am Cabo da Roca angekommen, fragt man sich im ersten Moment wahrscheinlich „Wie jetzt, das war’s?“, denn mehr als eine ziemlich steile Klippe, ein Kreuz, einen Leuchtturm und ein Gasthaus gibt’s dort nicht. Doch genau das macht es aus! Denn die meisten Besucher, die zu Cabo da Roca fahren, verbringen dort maximal eine Stunde, sehen sich die besagten Punkte an und fahren dann wieder weiter. Wir haben schon bei der Busfahrt die Landschaft drumherum bewundert und sind relativ schnell Richtung Praia da Aroeira spaziert. Denn geht man erstmal ein paar Meter die Trampelpfade entlang, ist man vollkommen alleine. Wir sind während unseres Spaziergangs insgesamt 6 Personen begegnet und es war wirklich großartig. Man sollte sich also vor allem Zeit für’s Wandern nehmen, auch Rad fahren ist hier möglich, wenn man mutig ist. Bevor wir in Lissabon losgefahren sind, haben wir uns im Time Out Market kleine Snacks gekauft und haben die dann mit bester Aussicht auf’s Meer direkt an den Klippen genossen. Es war traumhaft.
Die Landschaft ist ziemlich beeindruckend und der Boden übersät mit einer Pflanze, die sich „essbare Mittagsblume“ nennt. Durch das raue Klima und der salzhaltigen Luft haben es die Pflanzen dort schwer zu überleben. Die „essbare Mittagsblume“ ist ziemlich anspruchslos und hat sich dort relativ schnell sehr stark ausgebreitet, was aber auch problematisch ist, da sie so andere Arten verdrängt hat. Ziemlich spannend! Wer mehr Zeit mitbringt, sollte unbedingt zu einem der verlassenen Strände gehen und dort baden. Wir hätten das nur zu gerne gemacht, hatten aber den Busfahrplan die ganze Zeit im Hinterkopf. Das nächste Mal würden wir definitiv früher hinfahren und mehr Zeit einplanen. Man könnte auch eine kleine Rundreise machen und von Lissabon nach Cascais, nach Cabo da Roca und danach nach Sintra fahren und dafür einfach ein paar Tage inkl. Übernachtungen einplanen.
Sintra wäre nämlich auch noch auf unserer Liste gestanden, haben wir zeitlich aber einfach nicht mehr geschafft. Das nächste Mal dann!
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