Ich bin bereits seit letztem Jahr auf der Suche nach einem neuen, schönen, nachhaltig und/oder in Wien produzierten Bikini oder Badeanzug und bin an dieser Suche beinahe verzweifelt. Warum? Weil es bis vor ein paar Monaten in Sachen nachhaltiger Bademode so gut wie nichts gab, was mir gefiel. Zumindest kam mir einfach nichts unter. Das hat sich dieses Jahr und nach ausgiebiger Recherche aber geändert und nun habe ich die Qual der Wahl und freue mich total, dass es so eine schöne Auswahl an heimischen und/oder nachhaltigen Bademode-Labels gibt. Sieben davon möchte ich euch heute kurz vorstellen:
SJØ
SJØ ist ein Projekt der Grazer Fair Fashion Designerinnen Johanna Hauck und Magdalena Brunner, die beide bereits ihre eigenen Labels haben, mit SJØ aber eine neue nachhaltige Bademodenlinie auf den Markt bringen möchten. Sjø ist schwedisch und bedeutet „Meer“, recht passend eigentlich. Die Schnitte und Farben der gerade erst beim Designmonat Graz präsentierten Kollektion sind schlicht und zurückhaltend und damit auch zeitlos. Die Bademode besteht aus 78% Recycling-Polyamid (Econyl) und 22% Elastane und ist angenehm weich und sehr elastisch. Die nachhaltigen Stücke sind außerdem Chlor- und Sonnencreme und -ölresistent, haben einen UV-Schutzfaktor von 50+ und sind mit dem Ökotex 100 zertifiziert. Die sportliche Kollektion gibt’s aktuell bei Sestra (Schlögelgasse 14, 8010 Graz) zu bestaunen und natürlich auch zu kaufen. Die Badeanzüge liegen bei 120€, Bikini-Oberteil und -Höschen bei je 60€. Es gibt nun auch einen eigenen Onlineshop.
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Fotos: ©Stiefkind Fotografie
Margaret and Hermione
Das Label Margaret and Hermione wurde letztes Jahr von Designerin Barbara Gölles und Illustratorin Andrea Kolla gegründet. Dieses Jahr launchten die beiden ihre erste Kollektion, die sich vor allem durch klassische, leicht vintage angehauchte Schnitte und moderne, witzige Prints auszeichnet. Besonders wichtig ist den beiden der Nachhaltigkeitsgedanke, der sich durch so ziemlich alles zieht, was das Label betrifft. Selbst bei Drucksorten und Preistags wird auf eine nachhaltige Produktion gesetzt. Die gesamte Kollektion entstand aus alten Fischernetzen, die aus den Meeren gefischt und zu Garnen verarbeitet werden. So wird einerseits Upcycling betrieben, aber auch viele Fische, Schildkröten und Co werden vor der Gefahr der herumtreibenden Netze gewahrt. Die aktuelle Kollektion steht unter dem Namen „Coco, Lime and Beasts“ und umfasst insgesamt drei verschiedene Muster, es gibt jedoch auch einfärbige Modelle. Die Bikinioberteile starten bei 92€, die Höschen bei 51€ und die Badeanzüge bei 165€. Die gesamte Kollektion gibt’s im Onlineshop, aber auch im Samstag Shop (Margaretenstraße 46, 1060 Wien) und im SIGHT Vienna (Kirchengasse 24/5, 1070 Wien).
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Fotos: ©Luise Reichert
Lila
Lila, das Label der Wiener Modedesignerin Lisi Lang, hat bereits seit letztem Jahr Badeanzüge im Sortiment. Es gibt insgesamt drei Größen in vielen verschiedenen Farben und Mustern. Die Modelle sind sommerlich bunt und ein bisschen retro. Alle Kollektionen von Lila werden fair produziert und die Stoffe werden meist in Österreich oder Deutschland eingekauft. Erhältlich sind die Badeanzüge im Lila Shop in der Kirchengasse 7, 1070 Wien.
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Fotos: ©Su Noya
Essentials for Zula
Essentials for Zula ist das im Jänner 2015 gegründete Lingerie-Label der Austro-Thailänderin Delie Kastner. Gestartet hat Delie mit bequemen Bralettes aus feinster Baumwolle, diesen Frühling kam eine kleine Bademoden-Linie hinzu mit dem Bikini-Set „Olivia“ in Graphite, Schwarz und Weiß und dem Badeanzug „Francess“ in Graphite und Weiß. Badeanzüge und Bikinis liegen bei 54,50€ und können online bestellt werden. Delie lebt und arbeitet in Wien und ist für Design und Projektentwicklung zuständig, ihr Vater, Gründer und Geschäftsführer einer Bekleidungsfabrik in Bangkok, kümmert sich um die Produktion im Familienbetrieb. Delie legt großen Wert auf hohe Qualität, und auch Fair Trade ist ihr wichtig.
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Fotos: ©Jovana Rakezic Photography und Essentials for Zula
1979
Das Label 1979 (Nineteen-seventy-nine) ist in Berlin ansässig und fertigt seine Kollektionen ganz regional in Deutschland an. Die Bademode wird aus italienischem Spandex genäht, zertifiziert nach Oekotex Standard 100, und in Sachsen produziert. Optisch erinnern die Bikinis und Badeanzüge an die Bademode der 50er Jahre, ohne dabei bieder oder altmodisch zu sein. Alle Teile gibt’s in den Größen 34 bis 44. Die aktuelle Kollektion ist im Onlineshop, im Etsy-Shop und in ausgewählten Läden, in Wien im SIGHT Vienna (Kirchengasse 24/5, 1070 Wien), erhältlich. Die Badeanzüge starten bei 140€, einige Modelle sind aktuell jedoch auch im Sale.
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Fotos: Schwarz/Weiß ©Jeanie Micheel, die beiden anderen Fotos ©Sebastian Hilgetag
e.a. seawear
e.a. seawear ist ein Berliner Label, das von Kostümbildnerin Eva Swoboda und Kommunikations-Designerin Anna Berger ins Leben gerufen wurde. Die beiden haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Häkelbikini der 60er Jahre weiter zu entwickeln und neu aufzulegen. Die Idee ging auf! Das Label gibt’s mittlerweile seit 2008 und die neuen Modelle sehen top aus! Gehäkelt werden die Bikinis übrigens von Seniorinnen in Berlin, die Strickmodelle werden in einer kleinen Strickerei in Gütersloh produziert. Bei dem verwendeten Faden handelt es sich um ein extra entwickeltes Garn, das sich perfekt für Bikinis eignet. Die Modelle gibt’s im eigenen Onlineshop und in ausgewählten Läden in Berlin und der Schweiz. Die Höschen starten bei 60€, die Oberteile bei 75€.
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Fotos: ©Stefanie Manns für e.a. seawear
Underprotection
Underprotection ist ein 2010 in Kopenhagen gegründetes, nachhaltiges Label, mit Fokus auf Freizeitkleidung, Unterwäsche und Bademode. Verwendet werden ausschließlich nachhaltige Materialien wie recycelter Polyester, Organic Cotton oder Tencel und gefertigt wird in einer Fabrik in Indien. Die Produktion wird hierbei von der Fair Wear Foundation kontrolliert. Die gesamte Bademode ist mit Recotex und Oekotex Standard 100 zertifiziert. Ich habe mich sofort in die großartigen Prints verliebt und werde auf jeden Fall demnächst im Onlineshop bestellen oder beim nächsten Besuch in Kopenhagen in einem der Partnershops vorbeischauen. Mein Bikini-Favorit ist „Ziggi“ mit dem Palmenprint (siehe Foto). In Deutschland gibt’s Underprotection ebenfalls in einigen Partnershops, in Österreich leider noch gar nicht. Die Bikinioberteile liegen bei ca. 47€, die Höschen bei ca. 34€ und die Badeanzüge starten bei 80€.
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Fotos: ©Underprotection
Ich habe mich bei meiner Auswahl auf eher lokale Labels fixiert, es gibt aber natürlich auch nachhaltige Bademode aus Australien, Amerika und Co. Bei Justine und den Jane Waynes findet ihr noch einige Links zu internationalen Bademode-Labels. In Wien gäbe es noch Veronica Dreyer und in Sachen Männermode das Swimwear-Label Poleit.
Titelfoto: ©Su Noya für Lila
5 Comments
wunderschön UND nachhaltig UND sexy, das ist klasse! 🙂
bei LIEBLINGSBRAND führen wir auch ein paar von österreichischen Jungdesignerinnen:
https://www.lieblingsbrand.at/produkt-kategorie/damen/bademode/
Wirklich tolle Labels. Leider bietet keiner von ihnen meine Größe an … Damit wird es heuer wieder was von Fließband …
Lg Sonia
Hey liebe Petra,
Ich war nun auch schon ewig auf der Suche nach schöner nachhaltiger Bademode.
Großartig, dass du so viele ausfindig machen konntest. Ganz herzliches Danke fürs Zusammenfassen. Mir haben es ja die Berliner Häkelbikini angetan 😉
Allerliebst,
Amina
Perfektes Timing! Ich suche schon seit Tagen einen neuen Badeanzug – bevorzugt fair & nachhaltig produziert. Bis jetzt hab ich nur ein paar amerikanische und australische Labels entdeckt, die leider nicht nach Europa liefern.. Vielleicht werd ich ja jetzt fündig. Danke! 🙂
Liebe Grüße
Anja | http://cupofmay.com
Liebe Petra,
das sind wirklich tolle Labels, die du da rausgesucht hast! Ich finde besonders das Design von 1979 sehr cool, ich mag diesen Retro-Touch total! Jetzt habe ich tatsächlich Lust, mir einen Badeanzug zu kaufen, obwohl ich schon seit Jahren keinen mehr hatte! 🙂
Liebe Grüße
Leonie von glowing