Kunst & Kultur

Moon

17. Oktober 2010

Ein Mann allein am Mond, um dort für die Firma Lunar Industries Helium-3 abzubauen. Sam Bell (Sam Rockwell) ist nun schon fast drei Jahre alleine auf seiner Station am Mond, sein einziger Kontakt ist der Roboter Gerty (gesprochen von Kevin Spacey), der ihm bei allem behilflich ist. Doch Sam ist kurz davor nachhause fliegen zu dürfen, nur noch 2 Wochen, dann sieht er seine Frau Tess und seine Tochter Eve wieder. Doch als Sam seine Station verlässt um nach einer der Helium-3 Abbaustellen zu sehen, halluziniert er und hat einen Unfall. Ein Unfall, der die letzten zwei Wochen anders als geplant ablaufen lässt …

Low budget und Erinnerungen an HAL
„Moon“ ist der Debütfilm von Duncan Jones, David Bowie’s Sohn. „Moon“ ist ein Science-Fiction Film der sich an Filme wie „2001 – A space Odyssey“ oder „Solaris“ anlehnt. So hat man im ersten Moment in dem Gerty ins Spiel kommt auch das Gefühl, dass er Sam etwas Böses will. Gerty kommt oft von Hinten oder Sam ganz nahe, dieser erschrickt und hüpft auf die Seite. Das Budget für den Film war gering, nur 5 Millionen USD hatte Jones zur Verfügung, „Moon“ wurde in nur 33 Tagen gedreht. Das unkonventionelle und neue hat Jones wohl von seinem Vater David Bowie. Denn „Moon“ ist trotz der Anlehnungen neuartig und mitreißend.

One-man show?
Sam Bell ist im Grunde die Einzige tragende Person. Er führt Selbstgespräche und halluziniert – er scheint kurz vorm Durchdrehen zu sein. Sam Rockwell ist es gut gelungen die Einzelheiten herauszukehren und den Verfall von Sam zu demonstrieren. Passend dazu ist auch die Musik, Klaviermusik wird von metallenen Geräuschen abgelöst. Passend und zynisch ist auch der Weckton von Sam in dem es heißt „I am the one and only…“.

Wer bin ich?
Obwohl es Science-Fiction ist, bleibt der Plot „bodenständig“ und wird nicht zu abgehoben – ganz im Gegenteil. Es werden Dinge hinterfragt, die jeder von uns auch fragen würde: Wer bin ich? Wann darf ich wieder zu meiner Familie? Bin ich verrückt, wenn ich nach drei Jahren Einsamkeit beginne zu halluzinieren? Ich habe Angst.

Ein Film der Fragen und Gedanken aufwirft, und so viele Wendungen hat, dass es trotz einem Protagonisten nicht langweilig wird.
Prädikat: Sehenswert!

Duncan Jones plant bereits einen Nachfolgefilm, der einen Epilog zu „Moon“ darstellen soll und „Mute“ heißen wird. Man ist gespannt.

**** ACHTUNG SPOILER! ****

Sam Rockwell gelingt es die Beiden Sams so zu spielen, dass sie sich zwar in Einzelheiten unterscheiden, Sam 1 ist gelassen, Sam 2 rastet schnell aus, aber dennoch als gleiche Person zu erkennen sind. Dem Regisseur Duncan Jones gelingen so viele Wendungen, die nicht erwartet werden, in einem eigentlich so einfachen Plot, der am Ende dann doch viele Fragen aufwirft. Wenngleich die letzten Minuten von Sam 1 etwas überzogen und zu romantisch sind, werden diese durch das Ende, in dem man hört, dass Sam 2 sich als Klon geoutet hat wieder gut gemacht.

Doch war der richtige Sam Bell überhaupt jemals auf der Station? Und warum halluziniert Sam 1 von seiner 15-jährigen Tochter Eve? Wo hat er sie schon einmal gesehen? Wie lange wird Sam 2 auf der Erde leben können, wenn die Klon-Lebenszeit doch nur 3 Jahre beträgt? Wie viele Klone gibt es oben noch? Findet Klon 3 die Wahrheit heraus?

Fragen die vielleicht jemand beantworten kann?

6 Comments

  • Reply Pixi 21. Oktober 2010 at 20:06

    Ja, seh ich auch so. Letztens hat auch jem. gemeint, dass es sich möglicherweise gar nicht um die Tochter handelt, bei der Halluzination, habs mir aber noch mal angesehen und bin mir zu 99% sicher, dass es Eve ist.
    Vielleicht wird dieser „Filmfehler“ auch im nächsten Film (es kommt ja noch ein Epilog) aufgelöst. (:

  • Reply Mathias 19. Oktober 2010 at 21:25

    Stimmt, das ist wohl ein Filmfehler. Den Sam-Klonen werden bzw. wurden ja alle dieselben Informationen eingepflanzt. Deswegen werden auch immer wieder dieselben Tess-Videos abgespielt, die mittlerweile schon ewig alt sind, und die Kommunikationssatelliten gestört. Keiner der Klone kann also wissen, wie die Tochter seines „Modells“ heute aussieht, zumindest nicht vor dem Telefongespräch.

  • Reply Pixi 17. Oktober 2010 at 19:18

    Ja, stimmt 2009 wurde er bereits veröffentlicht – aber zu uns braucht ja immer alles etwas länger. (;

    *SPOILER*
    Naja, ich dachte, dass er die Erinnerung des vor 15 Jahre Sams hat. Also die, wo Tess schwanger ist und Eve zur Welt kommt. Weil wenn er von der 15-jährigen Eve weiß, dann weiß er ja auch was wirklich los ist.

  • Reply martinderm 17. Oktober 2010 at 16:59

    Warum in aller welt spielts den Film bei uns erst jetzt? Ich hab den schon vor ewigkeiten gesehen (=vor etwa einem Jahr:)

    *spoiler*
    dem neuen Sam muss ja auch irgendwie die erinnerung überspielt werden sonst kennt er sich ja nicht aus, also warum sollte er nicht von der tochter halluzinieren?

  • Reply Pixi 17. Oktober 2010 at 12:04

    *SPOILER*

    Ja, das mit Sam 5/6/7 war mir klar, aber nicht warum eben dieser Sam 5 auch die 15-jährige Tochter kennt, weil sie ja in seinen Halluzinationen auftaucht.
    Danke für den Link (:

  • Reply anlumo1 17. Oktober 2010 at 11:52

    Stimme dir zu, dass der Film spitze ist!

    *SPOILER*

    Ich empfehle dir, die Infos auf imdb dazu zu lesen, da wird sehr viel genauer erläutert: http://www.imdb.com/title/tt1182345/faq#.2.1.6
    zB kann man am Alter der Tochter herauslesen, dass es nicht Sam 1 und Sam 2 sind, sondern Sam 5/6/7. Der Original-Sam hat wirklich auf der Basis gearbeitet, aber das ist schon eine Ewigkeit her. Von diesem Ereignis stammen auch die Videos von seiner Frau.

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