Leben & Persönliches

Burn Out, oder was?

3. Juni 2010

Du sitzt vor dem Schreibtisch. Bücher. Zettel. Stifte. Unordnung. Kaffee. Trink. Mehr. Wach sein. Tausend Gedanken. Was sie wohl grad macht? Wohin er wohl morgen gehen wird? Party. Party. Ohne dich. Du sitzt hier. Vor deinen Büchern, Zetteln, vor deinen 10 offenen Word Dokumenten, die alle noch von dir beschrieben werden wollen. Die To-Do Liste schreit dir entgegen. Der Kopf raucht. Das Herz schreit. Keine Lust mehr. Du willst dich nur einen Moment langweilen. Nur einen Moment lang die Augen schließen. Schlafen.

Neben dir der Tee. Trink. Bei jedem Schluck schmerzt der Rachen. Bei jedem Gedanken brennt das Herz. Eifersucht. Woher nehmen alle die Zeit wegzugehen? Wieso können die alle Party machen und du nicht? Warum ist er immer unterwegs? Und warum sitzt du immer an diesem überfüllten Schreibtisch und wirst von deiner To-Do Liste erschlagen?

Nur noch ein paar Wochen, denkst du dir. Du sagst dir diesen Satz tausendmal. Redest ihn dir ein. Bald ist alles vorbei. Es geht vorüber. Es wird alles wieder gut. Angst. Vor den Aufgaben. Vor den kommenden Wochen. Vor den Büchern. Vor dem Alleine Sein. Angst – dich mit allem konfrontieren zu müssen. Prüfungen. Arbeiten. Test. Referate vor 30 Leuten. Präsentationen. Sinnlose Aufgaben. Ausstellungsbesuche – Was fandest du gut, was nicht? Keine Ahnung? Was jetzt? Was wenn das Gespräch morgen nicht gut läuft? Was wenn doch nicht alles so klappt, wie du es dir vorstellst? Dinge sind nicht planbar. Es läuft nicht immer alles so wie du es willst. Angst.

Alleine mit der Angst. Niemand kann dir diese Gedanken nehmen. Niemand kann für dich lernen. Niemand kann für dich diese Referate halten und diese Hausarbeiten schreiben. Niemand kann dich ersetzen. Alleine. Du musst die Last alleine tragen. Dich da durchkämpfen. Den Kopf nicht hängen lassen. Durchatmen. Tee trinken. Kaffee trinken. Vielleicht auch mal einen Keks essen. Nicht durchdrehen. In ein paar Wochen, du weißt doch noch, ist das alles wieder vorbei.

Und schließ dich nicht nur zuhause ein. Gönn dir auch mal was. Geh doch auch mal raus, auf eine Party, triff Menschen/Bekannte. Lach doch auch mal wieder. Verbeiß dich nicht in etwas.
Und lass deinen ganzen Frust doch auch nicht an deinen Mitmenschen aus. Die Menschen die dich lieben können nichts dafür. Sag ihnen, was du von ihnen möchtest, sie werden dich verstehen. Sag ihnen, dass du gerne einmal wieder Zeit mit ihnen alleine verbringen möchtest. Alleine zu Zweit. Reden. Sag doch auch, wie du dich manchmal fühlst. Und dass du dich manchmal über reden freuen würdest. Umarmen ist so viel besser, als nur anlehnen.

Freu dich auf diesen klassischen Traum, den du bestimmt wieder haben wirst: Du sitzt im Klassenzimmer, schreibst eine Prüfung und auf einmal fällt dir nichts mehr ein. Du schreibst, doch die Worte bleiben nicht am Papier haften. Du fluchst und schreibst, doch es bleibt nur weißes, leeres Papier. Dann funktioniert es endlich, doch die Zeit ist bereits vorbei. Du musst abgeben.
Erinner dich daran. Du hast bisher alle Prüfungen bestanden. Du wirst auch diesen Stress meistern und hinter dich bringen. Du wirst das schon schaffen. Gib nur nicht auf, und steck den Kopf nicht zu sehr in die Blätter. Komm auch mal auf andere Gedanken. Zieh dich selbst nicht runter. Lass dir auch mal helfen. Und lass dich auch mal in den Arm nehmen. Es wird dir gut tun. Manchmal braucht man das auch.

3 Comments

  • Reply Pixi 6. Juni 2010 at 15:52

    Stimmt, arbeiten, Kind un Uni ist bestimmt auch sehr sehr stressig.
    Aber ich finde du hast das bist jetzt doch sehr gut geschafft, und du wirst das auch weiter hinbekommen. (;

    Ich bin halt auch ein Mensch, der sehr viel nebeneinander macht und zu keiner Arbeit nein sagen kann. Weil ich auch gerne beschäftigt bin und was lerne. Nur irgenwann merk ich dann selbst, dass es einfach nicht mehr geht. Vor allem jetzt, wo ich auch gesundheitlich angeschlagen bin. Da spürt man einfach, dass einem die Kraft ausgeht.

    Und danke für die Kommentare.

    Lg.

  • Reply ahabicher 3. Juni 2010 at 17:25

    Schön! Und wahr.

  • Reply Ivy 3. Juni 2010 at 17:22

    Ich kenne das. Und glaub mir: es gibt niemanden, der besser weiß, wie das ist, als ich. Du hast wenigstens die Zeit zum Lernen. Was soll ich da sagen? Ich arbeite 20h und muss mich um ein 4jähriges Kind kümmern. Da auch noch was für die Uni zu tun bzw. noch wegzugehen ist echt schwer. Manchmal wünsch ich mir einfach einen Tag, an dem ich lernen kann ohne an etwas anderes zu denken 🙁

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