Das Spear hat 2012 eröffnet und ist seither ein Fixpunkt im 7. Bezirk. Ich war vor allem zu Beginn einige Male dort, also zu der Zeit, als Burger auf ihrer Karte noch keine zu große Rolle spielten. Der Name Spear heißt übersetzt nämlich Speer oder Spieß und genau das war auch das Konzept. Das Essen wurde auf kleinen Spießen serviert. Ein witziges Konzept, das von der Vorspeise bis zum Dessert durchgezogen wurde. Seit 2013 steht jedoch der Burger im Fokus, vor allem mit dem Sticky-Rice Burger hat sich das Spear etwas auf die Fahne geschrieben, das es so in Wien wahrscheinlich kein zweites Mal. Wie’s schmeckt, haben Anna und ich im Rahmen unserer BestBurgersAustria-Reihe für euch getestet.
Essen
Hinter dem Spear stecken Inhaber Vietha Luong, der sich vor allem in der Clubszene mit seiner eigenen Eventagentur einen Namen gemacht hat und Küchenchef Dan Vainberg, der zuvor bereits im Palais Ferstl und bei Meinl am Graben tätig war und aktuell wohl auch für andere Projekte in der Küche steht. Seit Dezember 2013 stehen die Burger im Vordergrund und es wird amerikanische Küche mit asiatischen Einfluss geboten. Und so gibt es nun Klassiker wie Caesar Salad und eine Auswahl an Burgern und dafür typischen Beilagen. Man hat die Wahl zwischen Rindfleisch-Patty, gegrilltem Hühnchen und Gemüse, und zwischen Sticky-Rice- und normalem Bun. Da Anna aufgrund ihrer aktuellen Glutenpause nur den Sticky-Rice Burger probieren konnte, entschied ich mich für die ganz normale Brötchen-Bun-Variante und nahm den Spear-Burger, der so ziemlich alles in sich hat, was die Karte hergibt. Dazu gab es hausgemachte Pommes mit Ketchup.
Bei den Zutaten wird laut eigenen Angaben auf Qualität geachtet. Das Fleisch kommt aus Freilandhaltung, ohne Beisetzung von Hormonen und Antibiotika und beim Gemüse wird auf Bio-Qualität geachtet. Die Preise dafür sind dann – mit knappen 10€ für die normalen Burger plus Pommes und Dip – in Ordnung. Das Fleisch war gut, zwar durchgebraten aber dennoch nicht trocken. Wie bereits kurz angesprochen, wird der Spear-Burger mit sehr viel Inhalt, wie Käse, Speck und Jalapeño, serviert. Das war zwar ganz gut, aber geschmacklich dann doch etwas zu viel, da man sich gar nicht auf die wesentlichen Komponenten konzentrieren konnte. Das Burgerbrötchen war überraschend gut, hätte aber gerne noch etwas mehr getoastet sein können. Die hausgemachten Pommes waren ebenfalls absolut in Ordnung, genauso wie die Onion Rings. Bei den bestellten Dips kamen andere als geordert, was aber nicht schlimm war. Die Dips waren geschmacklich in Ordnung, der Feta-Dip aber etwas zu fest, der Oliven-Dip dafür sehr intensiv. Der Burger selbst war keine Offenbarung, aber trotzdem gut. Alle Burger können Double oder Triple, also mit doppeltem oder dreifachen Patty bestellt werden. Das nächste Mal wird dann der Sticky-Rice Burger probiert, die Idee ist schließlich spannend. Am Wochenende gibt es übrigens ein großes Brunch-Buffet mit Crêpes und Eigerichten.
Ambiente & Service
Die vier Jahre, die das Lokal mittlerweile auf dem Buckel hat, merkt man bei der Einrichtung. Es wirkt alles etwas zusammengewürfelt und vor allem die Deko, wie die knallorangenen und grünen Platzdeckchen und die mit Plastikschirmen zu kleinen Lampen umdekorierten Gläser, wirken zum Teil etwas schmuddelig und so gar nicht hip. Etwas erschreckend war auch, dass bei unserem Besuch Ende Jänner noch immer Spuren der Weihnachtsdeko zu sehen waren. Das muss alles nicht sein und könnte eigentlich auch super schnell geändert werden.
Absolut top war jedoch der Service. Unser Kellner war unglaublich freundlich, lustig und offen, da war es dann auch gar nicht so schlimm, dass andere Dips kamen, als bestellt wurden.
Fazit
Ein neuer Anstrich, vielleicht auch passend zu dem neuen „America meets Asia“-Konzept wäre absolut nötig. Denn optisch kann das Lokal aktuell gar nicht mit seiner Konkurrenz mithalten und wirkt eher schmuddelig als einladend. Auch wenn ich es schade finde, dass man sich größtenteils vom Anfangskonzept entfernt hat, empfinde ich die Sticky-Burger als absoluten USP des Spear. So etwas isst man schließlich nicht alle Tage. Dieser Burger ist sogar glutenfrei, und auch vegan ist hier kein Problem. Es gibt jedoch keine großen Experimente, sondern, abgesehen vom Sticky-Rice, sehr klassische Varianten und Beilagen. Die Speisekarte ist also nicht ganz so spannend. Der klassische amerikanische Burger war jedoch absolut solide. Den Brunch möchte ich auch sehr gerne irgendwann noch einmal ausprobieren.
Meine Bewertung daher:
Brötchen: 4 Punkte
Inhalt: 3 Punkte
Saucen: 2 Punkte
Beilagen: 3 Punkte
Optik: 3 Punkte
Auswahl: 3 Punkte
Service: 4 Punkte
Preis/Leistung: 4 Punkte
Gesamt: 26 von 40 Punkten
Spear
Neubaugasse 15
1070 Wien
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag ab 15:00 Uhr, Sonntag von 11:00 bis 18:00 Uhr
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Hier geht’s zu Annas Review.
4 Comments
Ich liebe die Lokale im 7. Bezirk, war aber eigentlich noch nie im Spear! Muss ich definitiv mal ausprobieren.
Übrigends finde ich es wirklich super, dass du da so gut recherchiert hast auf was sie im Spear Wert legen und welche Zutaten verwendet werden. Wirklich informativ! Werd ich gleich mal auschecken (;
Lieben Gruß,
Amy | missamyable.com
Hi Amy!
Danke! Ja, im 7. Bezirk gibt’s echt super viele tolle Lokale. Unbedingt auch mal das Kussmaul ausprobieren, das finde ich spitze! 🙂 Liebe Grüße.
Ich mag eure Burgertestreihe sehr gerne! Treue Leserin dieser;-) Ich liebe den Burger im Ullrich….
Hi Sabine!
Aw, das freut mich sehr! Ich glaube den Burger im Ulrich hatte ich erst einmal und das ist wirklich schon ewig her. Muss ich mal wieder probieren! Danke für den Tipp 😉
Liebe Grüße.