Tag 2: 07. August 2010.
Tag 2 startet mit einer langen Schlange im Eingangsbereich. Nach einer halben Ewigkeit anstellen schafften wir es dann aber doch ins Gelände. Beim warten lauschten wir den Klängen von Pustki, eine polnischen Band, die bereits 5 Alben veröffentlicht hat. Die Band besteht aus vier Mitgliedern, für die Vocals sind Barbara Wronska und Radek Lukasiewicz zuständig. Der Sound ist rockig und abwechslungsreich.
Ähnlich gut waren Tides from Nebula, ebenfalls eine polnische Band, die jedoch instrumentellen Post-Rock macht. Obwohl die Lieder völlig ohne Gesang auskommen wurden sie nicht wirklich langweilig. Nur die Musiker selbst wirkten teilweise wie in Trance.
Wirklich super waren Mouse on Mars, die mit ihren Electronic Beats das Zelt zum Tanzen brachten. Die Zeit war dafür jedoch nicht wirklich geeignet, abends wäre die Band bestimmt besser aufgehoben gewesen.
Hey ist eine polnische Rockband, die in Polen bereits große Erfolge gefeiert hat, und die, wie ich finde, auch wirklich gut ist. Lead Sängerin ist Kasia Nosowska, die Musik ist rockig und wird von Metal beeinflusst, die Texte sind auf Englisch und Polnisch.
Mew, die Band auf die ich mich schon so freute hatte danach ihren Auftritt. Frontmann Jonas Bjerre war etwas schüchtern, aber dennoch sympathisch. Die Leinwand auf der Bühne zeigte Film oder Videoausschnitte und die Performance der Band wurde durch einen Ausdruckstänzer unterstrichen. Einmal was anderes. Der Sound war zu Beginn etwas verstörend aber besserte sich Gott sei dank mit der Zeit. Das Publikum war peinlich, die Leute sangen unpassend mit und hüpften und Stagedivten an Stellen die absolut nicht dazu geeignet waren. Das Nächste mal dann doch lieber auf einem richtigen Konzert, mit richtiger Atmosphäre, denn durch das Publikum wurde für mich der Auftritt ein klein wenig zerstört.
Dinosaur Jr. rockten das Festival mit Gitarrenrock.
Während Lali Puna mit Synthi Klänge einer anderen Welt erzeugte. Leider hab ich nur ein paar Lieder von ihr gehört, da es einfach zu kalt war um noch bis 2 Uhr zu stehen, doch Lali Puna ist wirklich zu empfehlen. Live ging ihre Stimme leider etwas unter, aber die aufgenommenen Lieder sind wirklich hörenswert.
Tag 3: 08. August 2010.
Angefangen mit Bear in Heaven, die zwar nett aber doch etwas langweilig waren, ging es danach mit Shearwater weiter. Eigentlich wollte ich die Dum Dum Girls sehen, doch die haben viel zu kurz gespielt, sodass ich nurmehr die Zugabe hören und sehen konnte, die klang jedoch sehr nett. No Age standen kurz darauf mit hartem Punk-Rock auf der Bühne.
Wirklich überraschend gut waren The Ravonettes, eine Band aus Dänemark, die vor ein paar Jahren noch unbekannt war, heute jedoch dazu gehört. Das Duo besteht aus Sänger, Gitarrist und Songschreiber Sune Rose Wagner und Sängerin und Bassistin Sharin Foo. Ihre Musik wird aus den 60er Jahren beeinflusst und ist Beatlastig. Musik zu der man tanzen kann. Die Beiden spielten abwechselnd schnelle und langsame Nummern, das Programm war vielfältig und wurde keine Sekunde langweilig.
Doch der tolle Auftritt der Ravonettes wurde anschließend vom Festivalheadliner getoppt: The Flaming Lips toppten alles was davor war. Bereits eine Stunde vor dem Konzert war vor der Bühne und auf der Bühne viel los. Es wurde umgebaut aufgebaut und das Publikum unterhielt sich eine halbe Stunde lang mit einem riesen Luftballon. Wayne Coyne, der Sänger, kam immer wieder auf die Bühne um das Publikum zu fotografieren. Punkt 0.00 Uhr startet die Show. Die Leinwand auf der Bühne zeigt zunächst eine tanzende nackte Frau, das Bild zoomt auf die Mumu der Frau, die in vielen Farben leuchtet, daraus kommen die Bandmitglieder durch eine Tür in der Leinwand. Es werden Konfetti und Papierschlangen in die Menge gepustet. Ein Regen davon ergießt sich über dem Publikum. Wayne Coyne steigt in eine riesige Plastikkugel und rollt über das Publikum hinweg. Großes Kino. Immer wieder erzählt er zwischendurch Geschichten und heizt dem Publikum damit ein. Die Band spielt alternative, progressive Rock. Und obwohl die Show unglaublich beeindruckend und aufwendig ist, geht die Musik dadurch nicht unter, man hat stets was zu schauen und zu staunen und lauscht dabei den Klängen der Flaming Lips. Bei „I can be a frog“ musste das Publikum mitmachen, und immer das darstellen, was Coyne sang. Unglaublich amüsant, brüllen, summen und miauen. The Flaming Lips machten alles, was man nur machen konnte, und machten es damit genau richtig. Das Publikum hatte stets was zu tun, und dadurch blieb ihm keine Zeit um stage zu diven, oder zu springen (was sie ja sonst sehr gerne taten). So konnte man den Auftritt in vollen Zügen genießen und bestaunen. Eine Band die man unbedingt mal live gesehen haben muss.
1 Comment
Die dutzenden Riesenballons waren tatsächlich genau die richtige Beschäftigung für das aufmerksamkeitsgestörte Publikum. 🙂